Profil
Maria Haupt
Lebenslauf
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Ausbildung
2000 – 2005: Coubertin-Gymnasium
2005 – 2008: Käthe-Kollwitz-Oberschule (Gymnasium)
2008 – 2014: Studium der Physik an der Universität Potsdam
2015 – 2020: Promotion am Deutschen Elektronen Synchrotron (DESY) in Zeuthen
seit 2020: Postdoc am DESY
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Qualifikationen:
2008: Abitur
2011: Bachelor of science (Bsc)
2014: Master of science (Msc.)
2020: Promotion (Dr. rer. nat.)
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Berufliche Stationen
Wissenschaftliche Hilfskraft am Leibniz Institut für Astrophysik (Astrophysikalisches Institut Potsdam (AIP) )
Praktikum in Tartu, Estland
Promotion am Deutschen Elektronen Synchrotron (DESY)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DESY
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Derzeitiger Job
Ich bin zur Zeit wissenschaftliche Mitarbeiterin.
Zum Einen forsche ich daran, ob es überall im Universum Teilchenbeschleuniger gibt, die kleinste Teilchen zu extrem hohen Energien beschleunigen können.
Zum Anderen arbeite ich im Bereich Wissenschaftsmanagement an der Entstehung eines neuen Institus, dass sich unter anderem damit beschäftigen wird, wie wir in Zukunft all die riesigen Datenmengen verarbeiten und speichern können, die wir sowohl in der Wissenschaft als auch in der Bevölkerung erzeugen. -
Arbeitgeber*in:
Deutsches Elektronen Synchrotron (DESY), Zeuthen
Abteilung H.E.S.S. (High Energy Stereoscopic System)
Gruppenleiter: Stefan OhmAbteilung APR (ReferentInnen für die Astroteilchenphysik)
Gruppenleiter: Stefan Klepser
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: In der Nacht den Himmel mit den riesigen Teleskopen beobachten.
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Über mich: Ich bin eine leidenschaftliche Wissenschaftlerin, Mama von 4 Kindern, liebe es Dinge zu Organisieren, backe gerne Kuchen (und esse ihn auch gern), baue gerne mit Lego und mag Langeweile überhaupt nicht.
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Ich lebe mit meinem Mann und unseren 4 Kindern in Berlin. Langeweile gibts bei uns definitiv nicht. Am Wochenende sind wir viel draußen unterwegs. Ich glaube, ich kenne mittlerweile jedes einzelne Tier im Tierpark 😀 Und ich experimentiere gerne mit meinen Kindern und versuche ihnen die Physik dahinter auf einfache Art und Weise zu erklären. Wenn wir mal nicht draußen sind, dann bauen wir viel mit Lego, wenn meine jüngste Tochter nicht grad die Legosteine klaut. Mittlerweile gibt es kein Zimmer mehr in unserer Wohnung, in dem kein gebautes Werk steht. Sogar meine Blumensträuße sind aus Lego.
Ich habe 15 Jahre lang Leistungssport gemacht – Eiskunstlaufen. In den letzten 6 Jahren im Team beim Synchroneiskunstlaufen. Das musste ich irgendwann im Studium aus Zeitgründen aufgeben. Aber ich tanze immer noch super gerne durch die Wohnung und darf mir den ein oder anderen Kommentar von meinen Kindern anhören…
Ich backe und dekoriere gerne Kuchen. Bei so vielen Kindern gibt es genug Anlässe zum Backen 🙂 Und ich esse auch super gerne Kuchen und Schokolade. Ich will gar nicht wissen, wieviel Schokolade ich während des Schreibens meiner Doktorarbeit gegessen habe… In meinem Büro gibt es auf jeden Fall immer etwas zu naschen und da kommt der ein oder andere gerne mal vorbei 🙂
Ansonsten bin ich immer für neue Ideen offen und freue mich, wenn am Ende etwas Sinnvolles dabei rauskommt.
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Über meine Arbeit: Ich suche nach Teilchenbeschleunigern im Weltall und versuche herauszufinden, ob es überall im Weltall Teilchenbeschleuniger gibt.
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Teilchenbeschleuniger gibt es nicht nur auf der Erde sondern auch im Weltall. Der größte Teilchenbeschleuniger auf der Erde, das CERN, das an der Grenze von der Schweiz und Frankreich liegt, beschleunigt kleinste Teilchen bis zu 13 TeV (= 0,000002 J). Das ist so viel Energie, wie man verwenden muss, um 1 Gramm Schokolade um 1 Millimeter hochzuheben – für ein kleines Teilchen ist das extrem viel. Im Weltall werden diese Teilchen sogar zu noch viel größeren Energien beschleunigt. In den letzten Jahren haben WissenschaftlerInnen schon herausgefunden, welche Objekte im Weltall diese Teilchen beschleunigen (für die, die es interessiert: die bekanntesten sind Supernova Überreste, Pulsare, Pulsarwindnebel oder auch binäre Systeme aus 2 Objekten. Und es kommen immer mehr neue Objekte hinzu.). Die allermeisten Teilchenbeschleuniger befinden sich in unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße. Ich möchte wissen, ob diese Objekte auch in anderen Galaxien Teilchen beschleunigen. Das klingt nach einer komischen Frage – warum sollte es woanders anders sein?… Aber nicht jede Galaxie ist gleich. Damit diese Objekte Teilchen beschleunigen können, müssen viele Bedingungen passen – so wie es Sonne und Regen geben muss, damit ein Regenbogen entstehen kann.
Zusammen mit KollegInnen habe ich herausgefunden, dass es tatsächlich Teilchenbeschleuniger in der Galaxie „Große Magellansche Wolke“ gibt, die sogar noch mehr Teilchen beschleunigen als die Objekte in der Milchstraße. In der Nachbargalaxie „Kleine Magellansche Wolke“ haben wir bisher noch keine Teilchenbeschleuniger gefunden. Das heißt aber nicht, dass es keine gibt, sondern dass sie zu wenig Teilchen beschleunigen, sodass wir sie mit unseren Teleskopen nicht messen können.
Unsere Beobachtungen machen wir mit einem Teleskop, dass Licht sehen kann, das wir Menschen nicht sehen können – das Cherenkov Licht. Daher heißen die Teleskope Cherenkov-Teleskope. Ich arbeite mit vielen Kollegen aus ganz Europa zusammen in einer Kollaboration. Unsere Teleskope stehen in Namibia. Vor 2 Jahren war ich für einen Monat dort und habe mit den Teleskopen den Himmel beobachtet. Am Tag habe ich Zebras, Oryx-Antilopen, Springböcke oder Springhasen vorbei laufen gesehen. Einer Schlange bin ich zum Glück nicht begegnet… Das war eine super aufregende Zeit. Die Beobachtungen werden dann nach Europa gesendet und von mir und meinen Kollegen am Computer ausgewertet. Und mit etwas Glück finden wir einen neuen Teilchenbeschleuniger. Denn mit jedem weiteren Teilchenbeschleuniger, den wir finden, verstehen wir das Phänomen der Teilchenbeschleunigung ein wenig besser.
Seit ein paar Wochen arbeite ich im Wissenschaftsmanagement. Hier werden all die Dinge organisiert, damit die Wissenschaft funktioniert. Zur Zeit arbeite ich an der Entstehung eines neuen Instituts, dass sich unter anderem damit beschäftigen wird, wie wir in Zukunft all die riesigen Datenmengen verarbeiten und speichern können, die wir sowohl in der Wissenschaft als auch in der Bevölkerung erzeugen.
Falls ihr euch jetzt fragt, wie meine bisherige Arbeit damit zusammen passt – naja – wenn man die Wissenschaft, die in dem Institut gemacht werden soll, versteht, dann weiß man auch, was gebraucht wird, um das Institut aufzubauen. Aber natürlich lerne ich auch grad eine Menge neue Dinge dazu 🙂 -
So sieht ein typischer Tag von mir aus: Die meiste Zeit sitze ich am Computer und werte Beobachtungen aus. Aber auch Gespräche mit anderen WissenschaftlerInnen sind sehr wichtig, um uns darüber auszutauschen, woran wir gerade arbeiten. Hin und wieder fahre ich auch auf Konferenzen oder auch mal zum Beobachten nach Namibia.
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Als WissenschaftlerIn muss man gute Computerkenntnisse haben und wer programmieren kann, hat definitiv einen Vorteil. Ich habe das erst im Studium gelernt und wäre froh gewesen, wenn mir das jemand etwas früher gesagt hätte. Denn die meiste Zeit sitze ich tatsächlich am Computer und werte Beobachtungen aus, indem ich eigene Computer-Scripte schreibe und danach stundenlang nach Fehlern suche… Aber wenn ich etwas spannendes in den Beobachtungen entdeckt habe, bin ich total aufgeregt. Die Entdeckung bespreche ich dann mit vielen anderen WissenschaftlerInnen. Nicht jede Entdeckung kann man eindeutig erklären und so trägt jede/r WissenschaftlerIn sein Wissen bei.
Außerdem sitze ich in vielen Meetings, in denen ich mich regelmäßig mit anderen WissenschaftlerInnen zu verschiedenen Themen austausche und dadurch auch immer viel Neues lerne.
Wenn ich etwas spannendes neues herausgefunden habe, dann fahre ich auf Konferenzen und halte einen Vortrag, um meine Ergebnisse den anderen WissenschaftlerInnen zu erzählen. Dort höre ich mir auch Vorträge von anderen WissenschaftlerInnen an, die spannende neue Dinge herausgefunden haben. Dort lernt man immer viele neue WissenschaftlerInnen kennen und oft entsteht daraus dann eine Zusammenarbeit an einem gemeinsamen Thema. Vor Corona war ich auf Konferenzen in verschiedenen Ländern Europas, seit Corona finden die Konferenzen online statt.
Die beste Zeit ist aber eigentlich die, wenn man zu den Teleskopen fahren kann, um den Himmel zu beobachten. Ich war während meines Studiums einmal auf dem Calar Alto in Spanien, hatte aber leider super viel Pech mit dem Wetter und habe die Nächte mit Billiard spielen mit meinen KollegInnen verbracht 😀 Wach bleiben muss man nämlich trotzdem, falls sich das Wetter spontan bessert… Vor 2 Jahren war ich dann für einen Monat in Namibia. Während ich in der Nacht den Himmel beobachtet habe (und das ein oder andere Foto mit meiner eigenen kleinen Kamera gemacht habe – so viele Sterne habe ich noch nie gesehen 😀 ), habe ich am Tag Zebras, Oryx-Antilopen, Springböcke oder Springhasen beobachtet und am Ende noch eine Rundfahrt gemacht, auf der ich sogar freilebende Strauße und Affen gesehen habe. Diese Zeit werde ich so schnell nicht wieder vergessen 🙂
Wenn ich nicht in meinem Büro bin, kein Meeting habe und auch nicht in der Welt unterwegs bin, dann quatsche ich vermutlich im Büro nebenan mit einer Kollegin / einem Kollegen, denn die besten Ideen entstehen genau bei solchen „Tür-und-Angel-Gesprächen“.
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Ich würde eine Schülerzeitung zum Thema Astrophysik kreieren, um bei noch mehr SchülerInnen das Interesse an dem spannenden Thema zu wecken.
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Die Astrophysik ist eine spannende Wissenschaft und sie besteht aus so viel mehr als nur schöne Bilder vom Himmel zu machen. Es gibt zwar bereits eine ganze Menge an Angeboten, um mehr über die Astrophysik zu erfahren, aber man muss schon aktiv nach solchen Angeboten suchen. Aber man kann nur nach etwas suchen, von dem man auch weiß, dass es das gibt und dass es spannend ist. Deshalb möchte ich gerne aktiv auf euch SchülerInnen zugehen in Form einer Art Schülerzeitung und euch somit die Vielfalt der Forschung zeigen. Spannende und wichtige Entdeckungen der Vergangenheit würde ich in einem Comic verpackt erzählen (oder von jemandem erzählen lassen, der besser zeichnen kann 🙂 ). Aber auch aktuelle Entdeckungen wie die Messung der Gravitationswellen oder das erste Bild von einem schwarzen Loch werden auf jeden Fall Platz in der Schülerzeitung finden.
Aber was mir noch viel wichtiger ist, ist kritisches Denken zu vermitteln, denn nur so kann man Aussagen / Entdeckungen etc. richtig einordnen. Dass viele das nicht können, sehen wir aktuell an den vielen Corona Leugnern. Aber auch im Alltag treffen wir auf viele Aussagen (in Medien wie Zeitungen / YouTube / Instragramm etc.), die man erst richtig verstehen kann, wenn man diese kritisch hinterfragt und man die Hintergründe kennt. Aber oft fehlt heutzutage die Zeit, und lange Studien werden auf eine Schlagzeile und einen kurzen Absatz verkürzt, sodass das Einordnen der Aussage auf der Strecke bleibt und wir so auch nicht mehr darin trainiert werden…
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Ich bin super dickköpfig (sehr zum Leidwesen meiner Familie) und was ich mir in den Kopf gesetzt habe, das ziehe ich auch durch. Ich war schon immer sehr neugierig und hinterfrage Dinge so lange, bis ich sie verstanden habe. Obwohl ich mit 4 Kindern und einem Vollzeitjob ein Organisationstalent sein sollte, bin ich oft ziemlich verpeilt.
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Angefangen hat alles mit einem einfachen Kinderbuch über Astronomie.
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Physik und Mathematik
Was wolltest du nach der Schule werden?
Astrophysikerin
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Nein, ich war eine typische Streberin. Nicht mal als Teenager hatte ich Stress mit meinen Eltern...
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Keine Ahnung - einen Plan B hatte ich nie...
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
The Traveling Wilburys
Was ist dein Lieblingsessen?
Milchreis mit Zucker und Zimt und Apfelmus
Was macht dir am meisten Spaß?
Zeit mit meinen Kindern verbringen und in der Wohnung tanzen, wenn niemand zuguckt.
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
1. Mehr Zeit (für mich und auch mit meiner Familie) - 24 Stunden am Tag reichen einfach nicht. 2. Einen Roboter, der täglich das Spielzeug der Kinder aufräumt und den Haushalt macht. 3. Dass man von Schokolade nicht dick wird :D
Erzähl uns einen Witz!
Kind: "Papa, was ist eigentlich Vakuum?" Papa: "Ich habs im Kopf, aber ich komm grad nicht drauf."
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Meine Kommentare
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Hallo Yannick! Mal eine provokante aber vielleicht doch interessante Frage! Warum sind Sie oder warum sollte ich in (1 kommentare)
Was befindet sich in einem Schwarzenloch? (1 kommentare)