Profil
Tobias Triffterer
Lebenslauf
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Ausbildung
- 1999 – 2007: Städtisches Gymnasium Herten
- 2007 – 2010: Ruhr-Universität Bochum
- Studienfach: Physik
- Abschluss: Bachelor of Science (B. Sc.)
- 2010 – 2012: Ruhr-Universität Bochum
- Studienfach: Physik
- Abschluss: Master of Science (M. Sc.)
- 2012 – 2016: Ruhr-Universität Bochum
- Studienfach: Physik
- Abschluss: Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.)
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Qualifikationen:
Wie aus dem Lebenslauf zu erkennen Bachelor, Master und Doktor in Physik.
Darüber hinaus nichts Formales mit einer schönen Urkunde, aber ich würde trotzdem behaupten, dass mit Linux, Netzwerken und dem Programmieren in C++ ganz gut zurecht komme.
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Berufliche Stationen
- 2012 – 2016: Doktorand am Institut für Experimentalphysik I der Ruhr-Universität Bochum
- seit 2016: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Experimentalphysik I der Ruhr-Universität Bochum
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Derzeitiger Job
Ich bin Mitglied der P̅ANDA-Kollaboration und arbeite somit am Aufbau des P̅ANDA-Experimentes mit. Hauptsächlich beschäftige ich mich dabei mit dem elektromagnetischen Kalorimeter und dem Detektorsteuersystem.
Ein Kalorimeter stoppt die hochenergetischen Teilchen, die bei der Kollision der Antiprotonen aus dem Beschleuniger mit den Protonen des Targets entstehen, und misst deren Energie. Das Detektorsteuersystem sorgt dafür, dass die hunderten Komponenten, aus denen der Detektor besteht, alle vernünftig zusammenarbeiten.
Wenn ihr mehr dazu wissen wollt, könnt ihr mich gerne fragen… 😉
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Arbeitgeber*in:
Ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Experimentalphysik I der Ruhr-Universität Bochum.
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Probleme lösen, an denen ich lange gearbeitet habe.
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Über mich: Naturwissenschafts- und Technik-Nerd mit einer interessanten Mischung aus Ordnungssinn und Chaos.
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Ich lebe schon mein ganzes Leben im Ruhrgebiet und meine Familiengeschichte ist ein schönes Beispiel für den Strukturwandel hier: Mein Großvater war Elektriker „unter Tage“ – also auf einem Bergwerk –, mein Vater hat eine Lehre gemacht und danach an der Fachhochschule studiert und ich bin jetzt Wissenschaftler.
Wenn ich mal nicht in der Uni sitze oder zu Hause am Rechner etwas für die Uni mache, mache ich gerne Touren mit meinem Fahrrad kreuz und quer durch den „Ruhrpott“. Am Wochenende bin ich häufig im „Hauptquartier“ der Familie, denn bei rund 1.000 m² Garten mit Teich gibt es immer etwas zu tun.
Beim örtlichen Basketballverein bin ich ehrenamtlich aktiv und für alles zuständig, was mit Strom funktioniert. Über die Jahre habe ich mir meine eigene Software geschrieben, damit bei unseren Heimspielen LED-Videowand, Lichttechnik und Nebelmaschinen so gut zusammenspielen, wie es mit der mitgelieferten Herstellersoftware niemals möglich wäre.
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Über meine Arbeit: Überlegen, Programmieren, Analysieren, Erklären – eigentlich von allem etwas.
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Ich bin am Aufbau des P̅ANDA-Experimentes beteiligt, das in einigen Jahren an der „Einrichtung zur Forschung mit Antiprotonen und Ionen in Europa“ („Facility for Antiproton and Ion Research in Europe“, kurz „FAIR“) an den Start gehen wird.
Mit dem P̅ANDA-Experiment wollen wir die Eigenschaften der starken Wechselwirkung untersuchen. Das ist eine Kraft, die nur auf winzigen Distanzen im inneren von Atomkernen wirkt. Sie bildet aus jeweils drei Quarks die Bausteine der Atomkerne – Protonen und Neutronen – und ist auch dafür verantwortlich, dass sich viele positiv geladene Protonen in einen Atomkern quetschen lassen, obwohl sich gleichnamige Ladungen ja abstoßen.
Es gibt noch vieles zu Quarks und der starken Wechselwirkung, dass wir noch nicht wissen. Im Gegensatz zu anderen Teilchen wie Elektronen oder Myonen trifft man Quarks nie alleine an – sie treten immer in Gruppen auf, beispielsweise aus drei Quarks wie bei Proton und Neutron oder aus einem Quark und einem Antiquark. Neben Proton und Neutron kann man aus Quarks noch viele andere Teilchen zusammensetzen, wir haben es also mit einem ganzen „Teilchenzoo” zu tun. Je besser wir uns darin auskennen, desto mehr können wir ergründen, wie die starke Wechselwirkung eigentlich funktioniert. Letztlich geht es darum, herauszufinden, „was die Welt im Innersten zusammenhält” (Goethe).
Innerhalb von P̅ANDA arbeite ich am elektromagnetischen Kalorimeter. Dieser Detektorteil misst die Energie der Teilchen, die bei der Kollision von Protonen und Antiprotonen im Beschleuniger entstehen.
Zudem gehöre ich zum Kernteam des Detektorsteuersystems von P̅ANDA. Dieses System ist dafür zuständig, dass die ganzen Detektorteile von P̅ANDA vernünftig zusammenarbeiten und das alle relevanten Geräte (Hoch- und Niederspannungsversorgung, Kühlung, Temperatur- und Lüftfeuchtigkeitsmessung usw.) genau das tun, was sie sollen.
Schlussendlich beschäftige ich mich auch damit, den Menschen außerhalb unseres Forschungsverbundes zu erklären, wie P̅ANDA funktioniert (in Forscherkreisen „Outreach“ genannt). Zum 01. Januar 2022 werde ich das Amt als „P̅ANDA Outreach Commissioner“ übernehmen und bin damit für die weltweite Koordination der „P̅ANDA-Erklärung“ zuständig.
Ein großer Teil meiner Arbeit spielt sich am Rechner ab. Die Software, die wir für den Betrieb des Experimentes brauchen, kann man nämlich nicht kaufen, sondern muss (fast) alles selbst programmieren. Da die Kollegen, die mit mir an P̅ANDA arbeiten, über die ganze Welt verstreut sind, kann man auch nicht mal eben vorbeigehen, sondern die meiste Kommunikation läuft auch online ab.
Dann und wann stehe ich aber auch selbst im Labor und lege selbst Hand an die Komponenten, aus denen das elektromagnetische Kalorimeter gebaut wird.
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Ähm – auf die Gefahr hin, einen Fünfer ins Phrasenschwein stecken zu müssen: Den typischen Tag gibt es nicht...
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Ernsthaft: Die Aufgaben in der Forschung sind so vielfältig, dass man einen typischen Tag kaum beschreiben kann.
Ich sitze zwar während der Arbeit größtenteils am Rechner, aber am Rechner kann man ja auch viele verschiedene Sachen machen.
Selbst wenn man morgens einen Plan hat, was man den Tag über erledigen möchte, kann eine Nachricht im Sinne von „Kannst du mal kurz…“ oder „Komisch, hier geht was nicht…” alles über den Haufen werfen.
Letztlich mag ich das aber an meinem Beruf in der Forschung – ein typischer Tagesablauf ist ja auch irgendwie langweilig…
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Ich würde einen Experimentierkoffer für Schulbesuche zusammenstellen.
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Mein Arbeitsthema, die Hadronenphysik, ist ziemlich abstrakt und vom Alltag der Menschen weit entfernt. Daher würde ich das Preisgeld dazu benutzen, einen Koffer mit einigen einfachen und transportablen Experimenten zusammenzustellen, mit dem man an Schulen und zu Veranstaltungen wie beispielsweise der WissensNacht Ruhr fahren kann, um Jung und Alt unsere Forschung ein Stück näher zu bringen.
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Ich habe schon als kleines Kind meine Eltern damit in den Wahnsinn getrieben, immer wissen zu wollen, was hinter den Dingen steckt. Ich kann bei einigen Sachen sehr pedantisch und ordentlich sein, während mir bspw. ein chaotischer Schreibtisch ziemlich egal ist. Chronobiologisch gesehen bin ich wohl eine „Super-Eule“ – wenn es keine äußeren Einflüsse wie einen Wecker gibt, mache ich die Nacht durch und schlafe von frühmorgens bis mittags.
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Eine einzelne Person oder ein einzelnes Ereignis gibt es da nicht, Naturwissenschaft und Technik haben mich schon als Kleinkind fasziniert.
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Physik natürlich – aber Mathe, Chemie und Biologie habe ich auch gerne gemacht.
Was wolltest du nach der Schule werden?
Forscher oder Software-Entwickler
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
nö
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
wahrscheinlich irgendwas in der IT-Branche
Was ist dein Lieblingsessen?
selbstgemachte Pizza
Was macht dir am meisten Spaß?
Im Bett liegen und lesen oder eine Doku schauen.
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
1. Die Menschheit hört mit Ausreden und Trödeln auf und ergreift endlich die notwendigen Maßnahmen gegen Klimakatastrophe und Umweltzerstörung. 2. Wir beenden die grob ungleiche Verteilung von Resourcen und Reichtum und kommen zu gesunden und dezenten Lebensbedingungen für alle. 3. Gute Bildung für Jung & Alt und eine ordenliche (natur-)wissenschaftliche Allgemeinbildung in der Bevölkerung.
Erzähl uns einen Witz!
Der Lehrer will den Kindern das Problem des exponentiellen Bevölkerungswachstums näher bringen: „Wenn ich ausatme, stirbt ein Mensch, wenn ich einatme, werden zwei geboren.“ Darauf Fritzchen: „Herr Lehrer, haben Sie es mal mit Zähneputzen und Mundspülung probiert?”
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Meine Kommentare
Wie entsteht ein schwarzes Loch? (1 kommentare)