• Frage: Es soll bald der Nachfolger des Hubble-Teleskops, das JamesWeb-Teleskop in den Weltraum gebracht werden. Dies soll angeblich bis an den Rand des Universums schauen können. Was für Erkenntnisse oder Bestätigungen könnte dieses liefern?

    Frage gestellt cede6med am 11 Nov 2021.
    • Foto: Maria Haupt

      Maria Haupt Beantwortet am 11 Nov 2021:


      Zunächst einmal sollten wir klären, was hier mit dem „Rand der Universums“ gemeint ist. An den tatsächlichen Rand des Universums, wenn man es „Rand“ nennen kann, können wir nicht gucken, da dieser quasi unendlich weit weg ist.
      Zudem braucht das Licht eine gewisse Zeit, um uns zu erreichen. Das heißt, je weiter wir ins Weltall schauen, desto weiter schauen wir in der Zeit zurück. Wir sehen also das Weltall, so wie es vor Milliarden Jahren ausgesehen hat. Die Lichtteilchen konnten sich aber auch erst ca 300000 Jahre nach dem Urknall frei bewegen, vorher war es „undurchsichtig“. Das heißt, wenn wir vom „Rand des Universums“ sprechen, meinen wir in erster Linie diesen Horizont des sichtbaren Lichts. Es gibt zum Beispiel auch Experimente, die mittels der Messung von Neutrinos bis zu 2 Sekunden nach dem Urknall zurück schauen wollen, aber das ist eine andere Frage…
      Das James Webb Teleskop guckt also in das frühe Universum. Hauptaufgabe ist es, die „jungen“ Galaxien und Sterne zu beobachten, um zu verstehen, wie zum Einen sich die ersten Sterne, Planeten und Galaxien gebildet haben und zum anderen, wie die Strukturen des heutigen Universums entstanden sind. Wir wissen, dass Galaxien heutzutage auch zusammenstoßen und dadurch immer größer werden, aber wie sie sich gebildet haben, können wir im Moment nur im Computer simulieren und dann schauen, ob das Ergebnis mit dem, was wir jetzt beobachten, übereinstimmt. Bei diesen Prozessen wird vor allem infrarot Strahlung ausgesandt, weshalb das James-Webb-Teleskop in diesem Wellenlängenbereich sucht.

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