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Frage: Was würden sie ehrlich davon halten wenn man unsere Politiker gegen Wissenschaftler austauscht? Wäre es besser in Deutschland?
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Tobias Triffterer Beantwortet am 19 Nov 2021:
Politik und Wissenschaft sind zwei verschiedene Dinge und das im Prinzip auch gut so.
In der Politik geht es darum, einen Ausgleich zwischen verschiedenen Interessen zu erzielen, hier sind Kompromisse und Verhandlungen wichtig. Politiker müssen Menschen von ihren Ideen überzeugen können.
In der Naturwissenschaft ist das anders: Die Natur macht ihr Ding und unsere Meinung und unsere Interessen sind der Natur egal. Es entscheiden nicht Moralvorstellungen oder die Weltanschauung, was richtig ist, sondern es werden Theorien aufgestellt und experimentell überprüft, um herauszufinden, was richtig ist. In der Wissenschaft zählt nicht das als gute Evidenz, was die Mehrheit toll findet, sondern die beste Evidenz versammelt die Mehrheit hinter sich.
Ein großes Problem, was wir meiner Meinung nach im Moment haben, ist, dass viele Politiker glauben, wissenschaftliche Fakten verhandeln zu können und Warnungen nicht richtig erst nehmen. Das sieht man bei der Klimakrise, aber auch bei der Covid-19-Pandemie, bei der wir gerade mit Ansage wieder ins Desaster laufen.
Würde man alle Politiker durch Wissenschaftler ersetzen, würde man dieses Problem wahrscheinlich lösen können, aber ich bin mir nicht sicher, ob das insgesamt für Deutschland besser wäre. Ich persönlich würde es eher vorziehen, in der Wissenschaft zu bleiben, als in die Politik zu gehen. Denn die beiden Berufe erfordern doch verschiedene Fähigkeiten…
Meiner Meinung nach wäre die Lösung, für eine vernünftige naturwissenschaftliche Allgemeinbildung zu sorgen – bei Politikern und Bürgern, bei jung und alt. Es gilt in unserer Gesellschaft leider immer noch als toll, mit Unkenntnis in diesem Bereich zu kokettieren.
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Maria Haupt Beantwortet am 19 Nov 2021:
Jein.
Nein, weil wir Wissenschaftler zwar in unserem Gebiet sehr gut sind, aber in der Politik gehört viel mehr dazu, als sich in einem Fachgebiet gut auszukennen. Und es ist wichtig, verschiedene Blickwinkel und Standpunkte zu vertreten. Das erleben wir auch grad in der Corona Pandemie. Auch wenn die Wissenschaft ganz klar sagt, dass wir uns wieder mehr einschränken sollten, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, sind auch ganz andere Faktoren wichtig, wie zum Beispiel der soziale Faktor, die Wirtschaft, und und und. Das kann kein Wissenschaftler alles abdecken.Ja, weil es in manchen Bereichen einfach sinnvoll wäre. Im Bundesministerium für Bildung und Forschung beispielsweise werden Gesetze für die Wissenschaft erlassen, obwohl die Politiker teils noch nie mit der Wissenschaft in Berührung gekommen sind und daher das System nicht verstehen.
Also in einzelnen Posten wäre es sicher sinnvoll, im Allgemeinen aber eher nicht. Allerdings würde ich mir schon wünschen, dass die Politiker mehr auf die Wissenschaftler hören, gerade wenn es um so wichtige Themen wie den Klimawandel geht.
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Caspar Schmitt Beantwortet am 19 Nov 2021: last edited 19 Nov 2021 3:05 pm
Ich stimme Tobias und Maria zu. Wissenschaftler haben nicht automatisch alle Eigenschaften, die in der Politik noetig sind.
Allerdings denke ich auch, dass eine gewisse Expertise und Vorerfahrung fuer Ministeraemter gegeben sein sollte. Ein Arzt als GesundheitsministerIn, ein Unternehmer als WirtschaftsministerIn und ein Wissenschaftler oder (Hochschul-) Lehrer als BildungsministerIn ist vermutlich sinnvoller als anders herum. Einfach weil sie schon die Staerken und Schwaechen ihres Berufsbereichs gut kennen…Tatsaechlich wechseln Minister haeufig scheinbar beliebig ihre Bereiche, was ich nicht ideal finde…
Aktuell ist das Verstaendnis eines Ministers eher nicht, dass er ein Experte in seinem Bereich sein sollte. Es ist eher so, dass er Meinungen von Beratern einholt (Stichwort Lobbyismus) und einen Kompromis zwischen den verschiedenen Interessen verhandelt.
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