Profil
Thomas Huber
Lebenslauf
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Ausbildung
Hauptschule Pfeffenhausen
Realschule Rottenburg a.d. Laaber
Betriebliche Berufsausbildung
Berufsoberschule Landshut (BOS)
Hochschule (FH) Landshut
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) -
Qualifikationen:
Werkzeugmechaniker
Maschinenbautechniker
Bachelor/Master of Science (Physik)
Dr. rer. nat. (Physik) -
Berufliche Stationen
Vor dem akademischen Leben:
Hauptsächlich (bayrische) Automobilindustrie
Akademisches Leben:
Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) -
Derzeitiger Job
Wissenschaftler
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Arbeitgeber*in:
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Astroteilchenphysik (IAP)
www.iap.kit.edu
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Forschen, entwickeln, experimentieren, analysieren, Resultate überdenken, diese mit Kollegen diskutieren - und oft wieder von vorne damit anfangen :-)
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Über mich: Neugierig und interessiert an so vielem, nicht ansatzweise nur an Naturwissenschaft und Technik.
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In meinen Bücherregalen stapeln sich „wie funktioniert das“ Bücher nebst naturwissenschaftlichen, Progammier- und Elektronikbrocken. Wild gemischt mit Büchern über Philosophie und Geistes- und sozialwissenschaftlichen Themen…begleitet von so einigen ziemlich trashigen Science-Fiction Büchern.
Wie man rechts am Lebenslauf erkennen kann wurde für mich wohl der Begriff „zweiter Bildungsweg“ erfunden. Wie oft im Leben: Viele Wege führen, mit etwas „Ehrgeiz“ und Hartnäckigkeit, zum Ziel! 🙂In meiner Freizeit lese ich (offensichtlich) gerne, zocke gern, hab immer ein fancy Bastelprojekt am laufen, bin oft wandern und generell gerne, wenn es die Pandemie zulässt, unterwegs. Im Mittel einmal in der Woche lasse ich mich bei „Feierabendkicks“ umgrätschen und bei den unweigerlichen Verletzungsausfällen schaue ich auch einfach nur gerne zusammen mit Freunden vorm TV Fußball.
Meine bis dato interessanteste Dienstreise war ein Forschungsaufenthalt in die Antarktis mit dem Ziel „geographischer Südpol“, an dem ich 3 Wochen verbracht und geforscht habe. Dazu mehr im nächsten Kästchen 🙂
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Über meine Arbeit: Ich bin Wissenschaftler am KIT in Karlsruhe, forsche im Bereich der Astroteilchenphysik und bin u.a. Kollaborationsmitglied des IceCube Observatoriums, welches sich am geographischen Südpol befindet.
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Momentan beschäftige ich mich mit meiner Forschungstätigkeit zu einem großen Teil mit dem Nachweis von kosmischer Strahlung, also ultrahochenergetischen geladenen Teilchen aus dem All, und die durch sie ausgelösten (Teilchen)Luftschauer in unserer Atmosphäre.
Hierfür erforsche und entwickle ich Teilchendetektoren und deren Datenerfassungssysteme. Einen Einsatz finden diese zum Beispiel beim IceCube Neutrino Observatorium, welches ein internationales Großforschungsprojekt in der Antarktis ist, installiert unmittelbar neben dem geographischen Südpol.
Auf ein Volumen von einem Kubikkilometer (daher der Name „Cube“, „Ice“ ist sowieso klar… 🙂 ) wurde das hochreine Eis bis zu drei Kilometer tief unter der Oberfläche des Südpols mit über 5000 speziellen Lichtsensoren instrumentiert um Neutrinos galaktischer und extragalaktischer Herkunft zu detektieren und deren Herkunftsrichtung zu bestimmen. Ein Art von „Teleskop“ für Neutrinoastronomie also, um mehr über unser Universum via „Neutrinoastronomie“ herauszufinden – nur das dieses kilometertief im antarktischen Eis vergraben ist.
Hier in Karlsruhe kümmern wir uns in der IceCube Kollaboration hauptsächlich um eine Erweiterung des Observatoriums mit zusätzlichen Detektionsmethoden wie Szintillationsdetektoren und Radioantennen, verteilt auf mehrere Stationen, auf der Oberfläche des Observatoriums zum Nachweis von anfangs erwähnten Luftschauern.
Großflächige Luftschauerexperimente finden sich weltweit, z.b. die größten in Argentinien (Pierre-Auger Observatorium) oder in den USA (Telescope Array). Aber nur der Südpol bietet weltweit die derzeit einmalige Gelegenheit das Forschungsfeld der kosmischen Strahlung mit der Neutrinoastronomie zu verbinden.
Grund genug also sich die Finger abfrieren zu lassen! 🙂
Nach so einigen medizinischen und dentalen Untersuchungen bin ich 2018 knapp 1.5 Monate unterwegs gewesen zu einem Forschungsaufenthalt in der Antarktis, davon 3 Wochen auf der Amundsen-Scott-Südpolstation, um eine erste Prototyp-Station an der Oberfläche des Südpols zu installieren, in Betrieb zu nehmen, den Satelliten-Uplink in den „Norden“ einzurichten und erste Kalibrationsmessungen vor Ort durchzuführen.
Da mein Team sehr fleißig, ausdauernd und begeistert vor dem Transport Richtung Südpol mitgeholfen hat die Instrumente und die Datenerfassung zu erforschen, entwickeln und zu kalibrieren hat die ganze Aktion wunderbar geklappt. Sogar so gut geklappt, das wir nun planen mehrere hundert Detektoren und Datenerfassungssysteme auf der Oberfläche des Südpols zu verteilen, wobei ich hier nun eine leitende wissenschaftliche Tätigkeit ausübe.Wichtig ist mir zudem die Wissenschaftskommunikation. Vieles was wir an (Groß)Forschungsvorhaben betreiben wird finanziell getragen von öffentlicher Hand – da ist es nur „fair“ wenn man sich nicht nur selber an der Faszination der Teilchen- und Astroteilchenphysik erfreut, sondern auch alle Interessierte daran teilhaben lässt. Dies ist einer der Gründe warum ich an didaktischen Weiterbildungen, z.b. über das Netzwerk Teilchenwelt, teilnehme, was zeitlich noch geht im Bereich „Outreach“ mitmache… und mich auch hier beworben habe 🙂
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Einen typischen Tag gibt es, zum Glück, in der Wissenschaft vermutlich selten. Alle Tage haben nur gemeinsam das man meist in der früh aufstehen muss :-) Wenn man so grob will, teilt sich der Arbeitstag auf in Forschung, Betreuung von Abschlussarbeiten und Lehre
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Etwas mehr „aufgebröselt“ fallen Aufgaben an wie das Betreuen von studentischen Abschlussarbeiten, das vorbereiten und halten von Vorlesungen und Übungen, via dem zuhören von wissenschaftlichen Vorträgen bei den neusten Entwicklungen und Entdeckungen auf dem aktuellen Stand bleiben und gegebenenfalls wissenschaftliche Veröffentlichungen hierzu zu studieren. Dazu gehört natürlich im Umkehrschluss auch die eigenen Forschungen und Ergebnisse zu publizieren und auf Konferenzen zur Diskussion zu stellen.
Bei einem experimentellen Fokus der Forschung nimmt oft auch die Zusammenarbeit und Koordination mit Ingenieuren und Technikern viel Zeit in Anspruch.
Und natürlich die Forschung an sich und die „Kunst“ Zeit zu finden um auch mal ein paar Tage über eine aufkommende Problematik und dessen Lösung „grübeln“ zu können 🙂Aber: Ohne z.b. eine Kaffeepause mit Kollegen wäre das natürlich alles nur halb so toll 😉
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: In Material für eine größere Nebelkammer für u.a. Schüler, Schulklassen und Praktikanten
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Eine Nebelkammer ist ein relativ einfacher Aufbau um kleinste Teilchen und deren Bewegung via Ionisation für das menschliche Auge sichtbar zu machen. Wir haben bei uns am Institut eine kleine Nebelkammer für „Outreach-“ und Bildungszwecke die leider nur räumlich sehr begrenzt die Bewegung von Teilchen sichtbar macht.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Faszination die ich als Kind verspürt habe als ich eine etwas weiter entwickelte Nebelkammer in Aktion gesehen habe. Es ist, sei es für einen Kurzbesuch oder als erstes Experiment während eines einwöchentlichen Praktikas, eine tolle Visualisierungsmöglichkeit der Welt der (Astro)teilchenphysik.
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Einer reicht. Neugierig, sozial, zielstrebig, leidenschaftlich in allem was ich tue und ansonsten natürlich nur in den besten Tönen ;-)
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Das Streben nach Wissen und Erkenntnis gepaart mit einigen inspirierenden Menschen
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Ungefähr gleich: Physik, Sport (und die Pausen)
Was wolltest du nach der Schule werden?
Astronaut
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Oh ja... aber nie -wirklich- ernsthaft
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Vermutlich Gruppenleitung einer kleinen Forschungs- und Entwicklungsabteilung in der Industrie oder einen Bauernhof mit Lamas bewirtschaften
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Nirvana, Labrassbanda
Was ist dein Lieblingsessen?
Steckerlfisch
Was macht dir am meisten Spaß?
Freundliche, witzige und interessante Menschen
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
Ein interessantes, langes und gesundes Leben. Mehr Stunden pro Tag. Die Erde für künftige Generationen weiter lebenswert erhalten
Erzähl uns einen Witz!
Was sagt ein Origami-Lehrer zu seinem Schüler? - "Das kannste knicken.“
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