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Frage gestellt navy6asp am 9 Nov 2021. Diese Frage wurde auch von user6asp gestellt.
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Tim Huege Beantwortet am 9 Nov 2021:
Hallo,
Sternbilder sind ja eigentlich der Versuch der Menschen schon seit ganz frühen Zeiten, die Sterne am Himmel zu „Gebilden“ zusammenzufassen, die irgendwie bekannt aussehen. Zum Beispiel der „Große Wagen“. Aber eigentlich steckt da sonst nichts dahinter. Die Sterne können zum Beispiel sehr unterschiedlich weit von uns entfernt sein, sie haben gar nichts miteinander zu tun, außer dass sie von der Erde aus betrachtet eben am Himmel nahe beieinander liegen. Würde man sie von einem anderen Ort in unserer Galaxie aus betrachten, würden sie sich nicht mehr zu den gleichen „Bildern“ zusammenfinden.
Also sind Sternbilder eigentlich etwas Willkürliches. Sicher gibt es da „Kataloge“ und man könnte zählen, wieviele Sternbilder in den Katalogen enthalten sind. Aber letztenendes ist das nicht sehr sinnvoll, da könnte sich jeder auch seine eigenen Sternbilder erfinden. 😉 Schön anzusehen sind die Sterne und Sternbilder natürlich trotzdem, und die Erfindung der Sternbilder zeigt, dass der Nachthimmel die Menschheit seit jeher fasziniert hat. Nur allzuviel Bedeutung sollte man den Sternbildern ansonsten nicht zumessen (Horoskope, …).
Viele Grüße,
Tim
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Dominik Koll Beantwortet am 9 Nov 2021:
Eine andere Frage ist natürlich, wie viele Sterne gibt es?
Die Antwort ist, das kann man nur schwer sagen, aber sehr sehr viele.Unser Sonnensystem ist so groß, dass wir es als Menschen nicht durchqueren können (Satelliten haben das schon geschafft, Stichwort Voyager Sonde). Aber das Sonnensystem ist winzig gegen unsere Galaxie, die Milchstraße.
In der Milchstraße gibt es mehrere zig Milliarden Sterne, man kann nicht genau bestimmen wie viele.
Und die Milchstraße ist nur eine kleine Galaxie von hunderten Milliarden Galaxien.
Und in diesen Galaxien gibt es wieder diese große Anzahl an Sternen.Also gibt es mehr Sterne als irgendjemand je zählen kann.
Warum ist der Nachthimmel dann nicht viel heller?
Die Sterne sind sehr sehr weit weg und das Licht wird immer schwächer je weiter man weg ist (sieht man zB auch mit Taschenlampen).
Trotzdem müsste daraus ein heller Nachthimmel folgen, das ist das Olbersche Paradoxon.
Auflösung: Sterne leben nicht ewig, sie sterben irgendwann und explodieren. Damit werden Stellen wieder dunkel. Auch das kann man wieder diskutieren, da ja auch neue Sterne geboren werden. Aber dann werden manchen Sterne zu schwarzen Löchern und die sind dunkel… Alles ein schwieriges aber sehr interessantes Thema.LG Dominik
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Tobias Triffterer Beantwortet am 9 Nov 2021:
Laut der offiziellen Liste der Internationalen Astronomischen Union (IAU) gibt es 88 Sternbilder.
Eine physikalische Bedeutung haben diese natürlich nicht, sie sind von Menschen erfunden worden, um die Katalogisierung von Sternen zu vereinfachen. Daher sehen die modernen Sternbilder auch anders aus, als sie oft dargestellt werden:
Häufig werden helle Sterne mit geraden Linien verbunden und das entstehende Muster wird dann irgendwie interpretiert.
Die offizielle Definition der Sternbilder sieht aber anders aus: Sie sehen aus wie „Landesgrenzen“ im Himmel. Der Sternenhimmel wird damit in 88 Segmente unterteilt. Während die Grenzen in Europa oft Flüssen folgen oder historisch gewachsen sind, wurden Grenzen bspw. in den USA oder Kanada oft mit dem Lineal entlang von Längen- oder Breitengraden gezogen. So ähnlich sehen Sternbilder auch aus.Verwendet werden die Sternbilder unter anderem, um den hellen Sternen systematische Namen zu geben. Diese bestehen aus einem griechischen Buchstaben und dem lateinischen Genitiv des Sternbildnamens. Der hellste Stern im jeweiligen Sternbild wird mit Alpha, dem ersten Buchstaben des griechischen Alphabets bezeichnet, der zweithellste mit Beta usw.
Beispiel: Das Sternbild „Waage“ heißt auf Lateinisch „Libra“, der Genitiv ist „Librae“ (für die Experten: A-Deklination). Der hellste Stern im Sternbild Waage ist „Wega“ (insgesamt der fünfhellste Stern am Nachthimmel), er hat also den systematischen Namen „Alpha Librae”.Die offizielle Liste der Sternbilder bei der IAU gibt es hier:
https://www.iau.org/public/themes/constellations/Auf Deutsch gibt es sie hier:
https://www.astronomie.de/sternbilder/alle-88-sternbilder-im-ueberblick/
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_SternbilderAuf dem Nordhimmel und in der Nähe des Himmelsäquators gehen die Namen der Sternbilder häufig auf antike Mythologien zurück. Der Südhimmel wurde wesentlich später katalogisiert, daher gibt es hier auch eine Reihe von Sternbildern, die nach technischen Erfindungen benannt wurden, wie beispielsweise „Chemischer Ofen“ („Fornax“), „Luftpumpe“ („Antlia”), „Mikroskop” (“Microscopium”), „Pendeluhr“ („Horologium”), „Kompass“ („Pyxis”), „Sextant“ („Sextans“), „Teleskop“ („Telescopium”), „Winkelmaß” („Norma“) und „Zirkel“ („Circinus”).
Wie Tim Huege schon richtig gesagt hat:
Mit Astrologie und Horoskopen haben die Sternbilder natürlich nichts zu tun. Zum einen verwendet die Astrologie noch immer die Sternbildgrenzen aus der Antike. Da die Erdachse präzediert (diese Taumelbewegung kann man auch bei Kreiseln beobachten), haben sich die Sternbilder aber in Relation zu den Monaten bereits so weit verschoben, dass quasi niemand unter dem Sternzeichen geboren wird, dass die Astrologen ihm/ihr zuweisen. Zum anderen durchläuft die Sonne im Verlauf des Jahres nicht 12 Sternzeichen, sondern 13. Der „Schlangenträger” wurde schon in der Antike absichtlich weggelassen, denn 12 hat mehr Teiler als jede kleinere Zahl, man kann das Jahr also gut in Abschnitte teilen (Halbjahre, Drittel, Viertel, Sechstel, Zwölftel = Monate). 13 ist als Primzahl nur durch eins und sich selbst teilbar, man könnte ein Jahr mit 13 Monaten also nicht sauber in irgendwelche Abschnitte teilen.
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