• Frage: Was befindet sich in einem Schwarzenloch?

    Frage gestellt duke6asp am 9 Nov 2021. Diese Frage wurde auch von JeremyG, buss6mag gestellt.
    • Foto: Domenik Ehlert

      Domenik Ehlert Beantwortet am 9 Nov 2021:


      Gute Frage.
      Ich bin kein Experte wenn es um Relativitätstheorie geht, aber ich versuch trotzdem mal eine Erklärung nach meinem besten Wissen.
      Ein schwarzes Loch besteht ja im Wesentlichen aus Materie, z.B. den Überresten eines Sterns, die in einem unendlich kleinen und unendlich dichten Punkt konzentriert ist – die sogenannte Singularität. Durch diese extreme Dichte hat man in der direkten Umgebung eine so starke Gravitationskraft, dass bei Unterschreiten einer bestimmten Entfernung selbst Licht nicht mehr entkommen kann – der Ereignishorizont. Alles was innerhalb dieses Radius vor sich geht ist komplett vom Universum außerhalb abgeschnitten; nichts kommt da mehr raus und wir werden deshalb auch nie beobachten können wie es da aussieht sondern können nur theoretische Vermutungen anstellen. Der Radius des Ereignishorizonts hängt übrigens von der Masse des schwarzen Lochs ab (und davon wie schnell es sich dreht). Bei einem schwarzen Loch mit der selben Masse wie die Erde wären das gerade mal 9mm, bei einer Sonnenmasse aber schon fast 3km.
      Wenn du in so ein schwarzes Loch rein fallen würdest, dann würdest du durch die starken Gravitationskräfte (eigentlich den Gradienten davon) in die Länge gezogen werden (’spaghettification‘) und den Eintritt sehr wahrscheinlich nicht überleben. Für sehr schwere schwarze Löcher wo der Gradient geringer ist könntest du aber vielleicht überleben. Übrigens, wegen relativistischen Effekten würde dein Fall für einen Beobachter außerhalb scheinbar immer langsamer werden und am Ereignishorizont würdest du komplett stehen bleiben (nach deiner eigenen Wahrnehmung würdest du aber reinfallen).
      Nach dem normalen Verständnis gibt es innerhalb des Ereignishorizonts nichts außer der Singularität, zumindest wenn das schwarze Loch nicht rotiert. Falls es sich aber dreht dann sagt die Relativitätstheorie aber vorher, dass der Ereignishorizont kleiner wird – bis zu 50% kleiner für einen bestimmten maximalen Drehimpuls. Für noch größere Drehimpulse würde der Ereignishorizont sogar komplett verschwinden; zumindest wenn man den Formeln vertraut. Damit hätte man dann eine Singularität ohne das sie ’schwarz‘ wäre. Man kann sich außerdem auch vorstellen, dass bei rotierenden schwarzen Löchern die ganze Materie nicht in eine einzige Singularität zusammenfällt sondern einen rotierenden Ring innerhalb des Ereignishorizonts bildet, aber dafür müsstest du wirklich einen Spezialisten fragen der sich besser mit Relativitätstheorie auskennt.

      Grüße,
      Domenik

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