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Frage: Wie wahr ist der Film Interstellar und wann könnte ich als normal Sterblicher sowas machen.
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Tobias Triffterer Beantwortet am 19 Nov 2021:
Am Skript von Interstellar haben einige Physiker mitgewirkt. In einigen Punkten hält sich der Film an die reale Physik, in anderen handelt es sich aber einfach um Fiktion.
Für die Darstellung des schwarzen Lochs wurden tatsächlich die Feldgleichungen der allgemeinen Relativitätstheorie verwendet. So ist zum Beispiel die gebogene Akkretionsscheibe, die scheinbar oberhalb und unterhalb des schwarzen Lochs verläuft, ein Effekt der starken Gravitation: In Wahrheit ist die Scheibe flach und umrundet einmal das schwarze Loch. Die starke Schwerkraft des schwarzen Lochs krümmt den Raum aber so sehr, dass der Weg der Lichtstrahlen, die von dem Teil der Scheibe, die sich hinter dem schwarzen Loch befindet, so sehr gekrümmt wird, dass sie ins Auge des Beobachters fallen.
Was ebenfalls korrekt ist, ist die gravitative Zeitdilatation: In der Nähe großer Massen verläuft die Zeit tatsächlich langsamer. Das gleiche gilt für jemanden, der sich im Vergleich zum Beobachter schnell bewegt. Würde man also mit einem Raumschiff aufbrechen und einige Zeit in der Nähe eines schwarzen Lochs verbringen, so könnten auf der Erde tatsächlich Jahrzehnte vergangen sein, wenn man zurück kommt.
Was aber eher in das Reich der Fiktion gehört, ist der Grund der Reise: Um Klimawandel, Artensterben und Umweltzerstörung zu bekämpfen, brauchen wir keine Daten aus dem Inneren eines schwarzen Lochs…
Die Reise durch das Wurmloch ist im Wesentlichen Fiktion, denn Wurmlöcher sind nach der Relativitätstheorie prinzipiell möglich, erfordern aber exotische Materie mit negativer Energiedichte, von der wir noch gar nicht wissen, ob sie überhaupt existiert.
Die Szenen auf Millers Planet sind teilweise realistisch: Ein schwarzes Loch könnte durchaus einen sehr starken Tidenhub (Differenz zwischen Ebbe und Flut) hervorrufen. Allerdings würde die Akkretionsscheibe des schwarzen Lochs so viel harter Gammastrahlung erzeugen, dass wohl niemand auf die Idee käme, auf einem Planeten in der Umlaufbahn eines schwarzen Lochs die Zukunft der Menschheit zu suchen. Zudem dürfte die Gammastrahlung auch die Atmosphäre zerstören, so dass das Wasser einfrieren oder verdampfen würde.
Der Tesserakt, in dem Cooper das Zimmer seiner Tochter sehen und mittels Schwerkraft beeinflussen kann, ist natürlich Fiktion, genau wie die Weiterentwicklung der Menschen zu „fünfdimensionalen Wesen“.
Und anstatt unser Leben auf eine Raumstation im Saturnorbit zu verlagern, wo die Energieversorgung nicht so einfach ist, da aufgrund der großen Entfernung zur Sonne Solarenergie recht ineffizient ist, sollten wir besser unsere Erde bewahren…
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